
Verteilnetze: dena-Studie und Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“
Über den Ausbaubedarf des deutschen Verteilnetzes fehlte bislang eine Gesamtübersicht. Diese Übersicht hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) am 13. Dezember 2012 mit ihrer Studie zum „Ausbau- und Innovationsbedarf der Stromverteilnetze in Deutschland bis 2030“ bereitgestellt. Im Fokus der Studie steht der Aus- und Umbaubedarf der Stromverteilnetze mit Blick auf die Integration des Erneuerbaren-Stroms und die Kraft-Wärme-Kopplung.
Der Studie nach müssen die Stromverteilnetze in Deutschland bis 2030 in einer Größenordnung von 135.000 km bis zu 193.000 km ausgebaut werden. Die Verteilnetzstudie untersucht zudem den Investitionsbedarf für den Ausbau und die Instandhaltung der Stromverteilnetze und kommt zu dem Ergebnis, dass es unter den bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen derzeit keine ausreichenden Anreize zur Finanzierung des notwendigen Netzausbaus gibt. Weiterhin prüft die Studie verschiedene technische Optionen, die zukünftig dazu beitragen können, den Netzausbau zu reduzieren. Den Ergebnissen zufolge haben innovative Betriebsmittel (regelbare Ortsnetztransformatoren, Schutzeinrichtungen, die Abregelung von Leistungsspitzen der regenerativen Erzeugung) das größte Potential, die Nutzung der Netzinfrastruktur zu optimieren. Die dena weist auf den bestehenden Forschungsbedarf vor allem zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von technischen Optionen hin.
Unter anderem zu diesem Zweck hat die Bundesregierung Anfang 2013 die Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ ins Leben gerufen. Mit den Fördergeldern von bis zu 150 Mio. € sollen optimierte Übertragungs- und Verteiltechniken, die Ausgestaltung intelligenter Stromnetze, neue Konzepte zur Betriebsführung von Netzen und innovatives Lastmanagement erprobt werden.