
Kapazitätsmechanismus: Konsultationen mit den Nachbarn gestartet
Während die deutsche Bundesregierung gerade das Weißbuch über die Reform des deutschen Strommarkts ausarbeitet, hat der französische Übertragungsnetzbetreiber RTE eine Konsultation über die explizite Öffnung des französischen Kapazitätsmechanismus für im Ausland befindliche Kapazitäten gestartet, die in ein Weißbuch über die Weiterentwicklung des französischen Kapazitätsmechanismus münden soll. Dieses möchte RTE bis Ende dieses Jahres dem Energieminister vorlegen. Presseinformationen zufolge würde dieses Weißbuch entweder die Zertifizierung der Leitungskapazitäten der Netzübergangsstellen oder die Zertifizierung der sich im Ausland befindenden Produktionskapazitäten vorschlagen.
Am 1. April beginnt die Registrierung der französischen Erzeugungs- und Lastverschiebungskapazitäten. Die Einführung dieses Systems, das derzeit nur implizit die Berücksichtigung der grenzüberschreitenden Kapazitäten durch eine pauschale Entlastung bei der Verpflichtung der Anbieter vorsieht, wurde durch die Veröffentlichung von sechs Beschlüssen (auf Französisch) der französischen Energieregulierungsbehörde (Commission de régulation de l’énergie - CRE) im März vorbereitet.
Die Konsultation über die europäische Integration des französischen Kapazitätsmechanismus und seine künftigen Weiterentwicklungen wird darüber hinaus von einer Konferenz begleitet, die RTE am 15. April in Paris organisieren wird und zu der Eurelectric, Entso-e, die Europäische Kommission und Vertreter von Übertragungsnetzbetreibern aus den Nachbarländern Frankreichs geladen sind. Am 21. Mai folgt die deutsch-französische Konferenz zur Stromversorgungssicherheit, die das DFBEE in Zusammenarbeit mit RTE in Paris (La Défense) organisieren wird.