
Entwicklung der CSPE 2015 und Ausblick auf 2025
Die französische Energieregulierungsbehörde (CRE) hat am 16. Oktober einen Bericht (auf Französisch) zur Aufstellung, zur Entwicklung und zu den künftigen Kosten des „Beitrags zur öffentlichen Stromversorgung“ (contribution au service public de l’électricité - CSPE) bis 2025 veröffentlicht. Diese Strompreisumlage finanziert neben der Förderung der erneuerbaren Energien auch die Stromerzeugung und den -zukauf in den französischen Überseegebieten, die Vergütung von KWK-Anlagen und Zuschüsse für besondere Strompreise für einkommensschwache Haushalte. Ebenso soll die Umlage den Ausgleich der Stromversorgungskosten von EDF ermöglichen.
Die CSPE beträgt derzeit 16,5 €/MWh, was für Privatkunden mit einem Jahresverbrauch von 8.500 kWh einem Anteil von 13 % an der Gesamtstromrechnung entspricht. In ihrer Stellungnahme (auf Französisch) vom 15. Oktober beziffert die CRE die von der CSPE zu deckenden Gesamtkosten für 2015 auf 9,3 Mrd. €. Um diese Kosten, die von nun an auch die Zinsen des von EDF getragenen, nicht gedeckten Mehraufwands enthalten, zu decken, müsste die CSPE 2015 der CRE zufolge 25,93 €/MWh betragen. Falls die CSPE jedoch vor dem 31. Dezember 2014 nicht durch ministeriellen Beschluss festgelegt wird, wird sie automatisch um 3 €/MWh angehoben. Diese Anhebung ist gesetzlich gedeckelt und beträgt maximal 3 €/MWh. Sie läge dann vom 1. Januar 2015 an bei 19,5 €/MWh und entspräche einem Anteil von 15 % an der Gesamtstromrechnung eines Privatkunden. Den Berechnungen der CRE zufolge beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien an der CSPE 2015 rund 63,7 %, der Anteil des Finanzausgleichs für die Überseegebiete 23,4 %, die KWK-Förderung 7,3 % und die Zuschüsse für Sozialtarife 5,5 %. Um den Anstieg dieser Kosten, die dem Bericht der CRE zufolge von 2014 bis 2025 100 Mrd. € betragen könnten, zu begrenzen, wurden insbesondere von der CRE empfohlene Maßnahmen in den Gesetzentwurf zur Energiewende mitaufgenommen: eine Neuauflage der Fördermechanismen für erneuerbare Energien, eine verstärkte Kontrolle von Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie die Einführung so genannter „Energieschecks“ anstelle des Sozialtarifes für einkommensschwache Haushalte. Weitere Überlegungen hierzu werden innerhalb des Untersuchungsausschusses Stromtarife (auf Französisch) angestellt, der am 1. Oktober seine Arbeit aufgenommen hat und diese im März 2015 abschließen soll.