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Sofortmaßnahmen für die Photovoltaik – Vorschläge der französischen Regierung

Im Nachgang zur Umweltkonferenz vom 14. und 15 September und der Veröffentlichung des Zeitplans für die Energiewende (auf Französisch) am 20. September hat die französische Regierung am 1. Oktober eine zusätzliche Sofortmaßnahme für den Photovoltaikbereich angekündigt. In einer Pressemitteilung ließ die französische Umweltministerin Delphine Batho wissen, dass sie einen Verordnungsentwurf an den obersten Energierat und die französische Energieregulierungsbehörde CRE übergeben hat, der vorsieht, die Einspeisevergütung für vereinfacht integrierte Photovoltaik-Dachanlagen bis 100 kW auf 18,4 ct/kWh zu erhöhen. Diese Maßnahme betrifft vorwiegend Dachanlagen der Größenordnung 36 bis 100 kW, die nach geltender Regelung und Vorgabe des Tariferlasses vom März 2011 ab dem 1. Oktober dieses Jahres automatisch unter 17,5 ct/kWh gesunken wären, so der Hinweis des Solarverbands Enerplan. Darüber hinaus sollen alle Anlagen einer Größe unter 100 kW laut Pressemitteilung der Ministerin in den Genuss eines Vergütungsbonus von 10 % kommen können, sofern die Anlagenkomponenten hauptsächlich in der EU gefertigt wurden.

Der Fahrplan für die Energiewende sieht zudem laut entsprechender Pressemitteilung folgende fünf Maßnahmen für die Photovoltaik vor: 

• Bis Ende 2012 soll es eine neue Ausschreibung für große Photovoltaiksysteme von über 250 kW Leistung geben. Dabei sollen große Dachanlagen privilegiert werden, damit landwirtschaftlich genutzte Flächen geschützt bleiben.

• Für mittelgroße Anlagen zwischen 100 und 250 kW soll es weiterhin vierteljährliche Ausschreibungen, wie sie schon 2011 angelaufen sind, geben.


• Für kleine Anlagen unter 100 kW will die Regierung die Ausbauziele „signifikant erhöhen“. Darüber hinaus wird die Vergütung für die „Mehrheit der Anlagen auf Nicht-Wohn-Gebäuden“ so aufgewertet, dass ein Bonus von 10 % auf die Einspeisevergütung beantragt werden kann,  dessen Zahlung davon abhängt, ob Komponenten der Module aus der EU stammen. 

• Die Einspeisevergütung soll in Zukunft nur noch bis zu jährlich maximal 20 % pro Jahr abgesenkt werden dürfen (gegenüber heute maximal 34 %).

Die Solarbranche reagierte zufrieden auf die Vorschläge der Ministerin. Sie wird in der nächsten Zeit die detaillierte Ausformulierung der Maßnahmen im Rahmen der Sitzungen des obersten Energierates verhandeln. Dabei geht es auch um ein sofortiges Inkrafttreten der Bonifizierung der in der EU produzierten Module, die schon vor der Vorgängerregierung versprochen worden war.

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