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Auswirkungen der derzeitigen Gesundheitskrise auf die Energiebranche

Die Corona-Krise wirkt sich auf mehreren Ebenen auf den Energiesektor aus. EU-weit ist ein deutlicher Rückgang der CO2-Emissionen zu beobachten - einer Studie der Unternehmensberatung Sia Partners (auf Französisch) zufolge, könnten die Emissionen während der Ausgangssperre täglich um bis zu 58 % niedriger liegen als unter normalen Umständen. Außerdem steigt der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch. Laut Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) machten diese in Deutschland im ersten Quartal 2020 52 % des Verbrauchs aus, gegenüber 44,4 %. im Vorjahreszeitraum. Auch das Niveau der Strompreise am Spotmarkt wird beeinflusst. Die Zahl der negativen Preisperioden nimmt aufgrund der geringeren Stromnachfrage deutlich zu. In Frankreich gab es zwischen dem 17. März und dem 22. April insgesamt 38 Stunden lang negative Preise auf dem Day-Ahead-Markt - eine Steigerung um elf Stunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus ist auch der EU-Emissionshandel (ETS) von der Krise betroffen. Laut eines am 23. März veröffentlichten Berichts (auf Englisch) des europäischen Think Tanks Center on regulation in Europe (CERRE) ist der Preis für Kohlenstoff stark gefallen und hat mit 16 € pro Tonne den niedrigsten Stand seit November 2018 erreicht. Mitte 2019 betrug dieser Wert rund 25 € pro Tonne. Diese Entwicklung kann ebenfalls auf einen geringeren Stromverbrauch im Kontext eines gesamtwirtschaftlichen Abschwungs zurückgeführt werden. Weitere Auswirkungen auf nationaler Ebene dürften sich etwa in Deutschland durch eine Erhöhung der EEG-Umlage zur Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer Energien sowie in Fraunkreich durch Auswirkungen auf den ARENH-Mechanismus bezüglich des regulierten Zugangs zur historischen Kernenergie ergeben.

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