Hintergrundpapier zur regionalen Konzentration von Windenergie an Land
Das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) veröffentlicht ein neues Hintergrundpapier:
Regionale Konzentration von Windenergie an Land in Deutschland und Frankreich:
Problematik und Lösungen für Wirtschaftlichkeit und Regulierung
Dieses Hintergrundpapier befasst sich mit der ungleichen territorialen Verteilung der installierten Leistung von Onshore-Windenergieanlagen (WEA) in Frankreich und Deutschland. Seit der Errichtung ihrer ersten Onshore-Windparks verzeichnen beide Länder eine starke Konzentration der WEA im Norden ihrer Gebiete.
In Deutschland führt die regionale Konzentration im nördlichen Drittel des Landes vor allem zu Engpässen im Netz, da der Strom in großem Umfang in die Gebiete mit hohem Verbrauch im Süden des Landes übertragen werden muss. So kam es im Jahr 2024 zu Redispatch-Maßnahmen im Umfang von mehr als 30 TWh. Neben der Steigerung der Flexibilität und dem Netzausbau (SüdLink) stellt eine Erhöhung der installierten Windenergiekapazität in den südlichen Bundesländern ein von den aufeinanderfolgenden Regierungen als wichtig erachteten Lösungsansatz dar.
In Frankreich hat diese Konzentration vor allem rechtliche Folgen: Die dichte Präsenz von Windenergieanlagen in einigen Departements hat dazu geführt, dass der Begriff der „saturation visuelle“ (visuelle Übersättigung) Eingang in Gesetzestexte (APER-Gesetz von 2023) und in die Rechtsprechung gefunden hat. Dieser Begriff wird immer häufiger als Grund für die Verweigerung von Genehmigungen genannt und gefährdet damit die Erreichung der nationalen Ziele.
In diesem Hintergrundpapier werden schließlich die in beiden Ländern eingeführten und geplanten Lösungen zur Harmonisierung der regionalen Verteilung der WEA vorgestellt.
Kernfragen:
- Welche Probleme entstehen durch die regionale Konzentration von WEA in Deutschland und Frankreich und wie groß sind diese Probleme?
- Welche Maßnahmen wurden von den Behörden ergriffen, um WEA besser über das Gebiet zu verteilen?
- Welche wirtschaftlichen und regulatorischen Lösungen stehen aktuell zur Debatte?
