
Ausschreibung für schwimmende Offshore-Anlagen angekündigt und Ergebnisse für Meeresströmungskraftwerke verkündet
Anlässlich der 10. Auflage der Meereswirtschaft-Leitveranstaltung Assises de l’économie de la mer in Nantes und der Eröffnung des neuen Offshore-Werks von Alstom in der Nähe von Saint-Nazaire hat Frankreichs Premierminister Manuel Valls am 2. Dezember die Ausschreibung eines Interessenbekundungsverfahrens für schwimmende Offshore-Windenergieanlagen für Juni 2015 angekündigt. Dabei werden insgesamt 150 Mio. € Fördermittel zur Verfügung gestellt. Die Branche hat diese Ankündigung positiv aufgenommen und darauf hingewiesen, dass die Technologie schwimmender Offshore-Anlagen mit diesem Schritt einen entscheidenden Lernerfolg werde erzielen können. Ferner wurde hervorgehoben, dass unter den rund 30 derzeit weltweit in der Entwicklung befindlichen Projekten aktuell drei Initiativen in Frankreich entwickelt werden: DumpingPool von Ideol, Vertiwind von Nenuphar/Technip/EDF EN und Winflo von Nass&Wind/DCNS. Weiterhin würden verschiedene weitere Konzepte wie Spinfloat von Asah LM geprüft.
Den Anlass der Assises de l’économie de la mer nutzte der Premierminister zudem auch für die Verkündung (auf Französisch) der beiden erfolgreichen Bieterkonsortien des Interessensbekundungsverfahrens Meeresströmungskraftwerke (auf Französisch), das die französische Umwelt- und Energieagentur ADEME Ende Oktober 2013 ausgelobt hatte und das im Mai 2014 beschlossen wurde: Das vom Konsortium GDF SUEZ/Alstom eingereichte Projekt Nephtyd sowie das vom Konsortium EDF EN/DCNS eingereichte Projekt Normandie Hydro erhielten den Zuschlag, um die ersten Meeresströmungspilotkraftwerke entlang der Küste der Halbinsel Cotentin im Norden Frankreichs zu bauen. Die beiden ausgewählten Projekte werden Fördergelder in Höhe von 103 Mio. € erhalten. Das erste Projekt, dessen Bau für 2017 geplant ist, umfasst vier Anlagen des Typs Oceade von Alstom mit einer Gesamtkapazität von 5,6 MW. Das Projekt Nephtyd umfasst sieben Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 14 MW, wobei der vollständige Netzanschluss ab 2018 erfolgen dürfte. Dieses Projekt steht zudem im Zusammenhang mit der Errichtung des Testfelds Paimpol-Bréhat (Côtes d'Armor), wo zwei Anlagen bereits 2015 errichtet werden dürften. Zu den insgesamt acht im Zuge des Interessenbekundungsverfahrens eingereichten Projekten gehörte auch das von Valorem, Constructions Mécaniques de Normandie (CMN) und Hydroquest gesteuerte Projekt Searius. Trotz der starken Unterstützung mehrerer Regionen wurde das Projekt, das die Errichtung eines Pilotparks mit zehn Anlagen mit einer Gesamtleistung von 13 MW an den Standorten Fromveur (Bretagne) und Raz Blanchard (Basse-Normandie) vorsah, nicht ausgewählt. Der Premierminister ließ jedoch verlauten, dass er das Generalkommissariat für Investitionen (Commissariat général à l’investissement) darum gebeten habe, die vielversprechendsten Technologien zu identifizieren, um sie dann über andere Wege zu fördern.