
Nationale Wasserstoffstrategie überarbeitet
Am 16. April stellte die französische Regierung die überarbeitete nationale Wasserstoffstrategie (stratégie nationale de l’hydrogène décarboné, SNH II; auf Französisch) vor (Pressemitteilung, auf Französisch). Sie ersetzt die erste Version von 2020 (SNH I) und soll aktuellen Entwicklungen Rechnung tragen. Seit 2020 seien über 150 Projekte gefördert worden, die bis 2030 rund 8.000 Arbeitsplätze schaffen sollen. Zentrale Produktionsstandorte sind dabei Fos-sur-Mer, das Vallée de la Chimie bei Lyon und Le Havre. Im Rahmen der wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (Important Projects of Common European Interest, IPCEI) im Bereich Wasserstoff seien rund 20 Großprojekte gestartet worden.
In der nun vorgestellten SNH II wird das Elektrolyseziel für 2030 von 6,5 auf 4,5 GW gesenkt; neu hinzu kommt ein Ziel von 8 GW bis 2035. Diese Anpassung wird mit verzögerten Marktentwicklungen, einem noch nicht ausreichenden technologischen Reifegrad sowie langwierigen Genehmigungsprozessen begründet. Die Strategie zielt auf den Ausbau lokaler Wasserstoff-Hubs, Intra-Hub-Netze sowie die Stärkung der Wertschöpfungskette. Ein neuer Fördermechanismus in Höhe von 4 Mrd. € soll CO2-armen Wasserstoff wettbewerbsfähig machen. Auch das Förderprogramm IDH2 für technologische Schlüsselkomponenten wird reaktiviert. Laut der französischen Regierung sind Industrie, Luft- und Schifffahrt Anwendungsschwerpunkte. Bei Anlagen, die aktuell grauen, sprich fossilen, Wasserstoff nutzen und bei denen lokale Infrastrukturen zur CO2-Speicherung vorhanden sind, soll auch die Nutzung der Technik der Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlenstoff (Carbon Capture Utilization and Storage, CCUS; siehe DFBEW-Memo) als Option zur Dekarbonisierung in Erwägung gezogen werden.
Weitere Informationen zur aktualisierten Wasserstoffstrategie finden Sie im DFBEW-Espresso.