Politischer Abend zur Flexibilität im Stromsystem
Gesellschaft, Umwelt & Wirtschaft
Paris
Am 4. Dezember 2025 veranstaltete das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) in Kooperation mit der Deutschen Botschaft in Frankreich einen politischen Abend mit über 90 Gästen zum Thema:
Mehr Flexibilität im Stromsystem:
Technische Realitäten und ökonomische Potenziale
Ob in der EU, Deutschland oder Frankreich – Flexibilität wird zunehmend als zentrale Säule der Energiepolitik anerkannt, die es braucht um Wettbewerbsfähigkeit und die effiziente Strommarktintegration der erneuerbaren Energien zu steigern. Im Rahmen des politischen Abends wurde unter anderem erörtert, welche Flexibilitätspotenziale bereits zur Verfügung stehen und wie Anreize gesetzt und Preissignale gestaltet werden können, um ihre Bereitstellung zu fördern.
In den Grußworten und Keynotes erinnerten die Redner an den deutsch-französischen Ministerrat, der Ende August in Toulon tagte. Die Regierungen der beiden Länder hatten dort eine deutsch-französische Wirtschaftsagenda beschlossen und angekündigt, gemeinsam die Energiemärkte weiterzuentwickeln und zu versuchen, die Energiepolitiken aneinander anzugleichen. Bereits seit 2024 arbeitet eine deutsch-französische Arbeitsgruppe zum Thema Flexibilität. Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Paris, Stephan Steinlein, hob die Gemeinsamkeiten der beiden Länder hervor. Wenn Deutschland und Frankreich mit einer Stimme sprächen, werde zugehört. Der stellvertretende Direktor für Energie des Generaldirektorats für Energie und Klima am französischen Ministerium für Wirtschaft, Finanzen sowie industrielle, energetische und digitale Souveränität (MEFSIEN), Jean Sevestre-Giraud, stellte die französische Energiepolitik im Bereich Flexibilität vor. In Bezug auf die deutsch-französische Kooperation im Bereich Energie sagte er, sie sei nicht nur ein Motor, der beide Länder, sondern die ganze EU antreibe.
Nach den Grußworten und Keynotes diskutierten Professor Hans Ulrich Buhl vom Kopernikus-Projekt SynErgie, Thérèse Sliva-Marion vom französischen Verband CLEEE, Michael Class von EnBW und Hervé Champenois vom französischen Verteilnetzbetreiber Enedis über Potenziale, Hemmnisse und umsetzbare Lösungen der Flexibilität im Stromsystem. Sie gingen sowohl auf angebots- als auch auf nachfrageseitige sowie kurzfristige und saisonale Flexibilität ein. Im Sinne der Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit gelte es, alle Formen der Flexibilität zu heben. Beispielsweise müssten alle Unternehmen, nicht nur die energieintensiven, Anreize erhalten, flexibel Energie zu verbrauchen. Auch die Notwendigkeit, die Netzinfrastruktur im Kontext der Flexibilität des Stromsystems mitzudenken, wurde adressiert. Zudem diskutierten die Rednerinnen und Redner über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Regulierung sowie aus ihrer Sicht noch nötige weitere Schritte. Auf deutscher Seite wurde beispielsweise die laufende Netzentgeltreform, auf französischer Seite die Aktualisierungen an der Praktik der Spitzen- und Nebenzeiten (heures pleines-heures creuses) thematisiert. Im Laufe der Diskussion wurden sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten der deutschen und französischen Systeme im Bezug auf Flexibilität deutlich. Einig waren sich die Rednerinnen und Redner, dass es Investitionssicherheit und Planbarkeit über Legislaturperioden hinaus brauche. Deutschland und Frankreich könnten zudem gegenseitig von ihren Unterschiedlichkeiten profitieren.
Partner:
Grußworte
S. E. Stephan Steinlein
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich
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Sven Rösner
Geschäftsführer
Deutsch-französisches Büro für die Energiewende (DFBEW)
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Keynotes: Anpassung
an sich wandelnde Stromsysteme – Die Flexibilitätsagenda der deutschen und der französischen Regierungen
Jean Sevestre-Giraud
Stellvertreter des Direktors für Energie
Ministerium für Wirtschaft, Finanzen sowie industrielle, energetische und digitale Souveränität (MEFSIEN)
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Jan-Kristof Wellershoff
Unterabteilungsleiter in Vertretung der Abteilung Strom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE)
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Flexibilität im
Stromsystem – Potenziale, Hemmnisse und umsetzbare Lösungen
Podiumsdiskussion:
- Dr. Dr.h.c. Hans Ulrich Buhl, Professor für BWL, Wirtschaftsinformatik, Finanz- & Informationsmanagement, Kopernikus-Projekt SynErgie
- Thérèse Sliva-Marion, Consultant und Mitglied des Obersten Energieausschusses, CLEEE
- Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung, EnBW
- Hervé Champenois, Mitglied des Vorstands und Technischer Direktor, Enedis
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Rückfragen vom Publikum
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