Politischer Abend zum Thema Zukunft der Industrie zwischen Energiekrise und Dekarbonisierung
Gesellschaft, Umwelt & Wirtschaft
Paris
Am 7. Dezember 2022 veranstaltete das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) in Partnerschaft mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich einen politischen Abend, an dem über 100 Gäste teilgenahmen, zum Thema:
Zwischen Energiekrise und Dekarbonisierung –
welche Zukunft für die Industrie in Deutschland und Frankreich?
Stefan Moser von der Europäischen Kommission sprach in seiner Keynote über Klimaschutz, Energiesicherheit, Energiekosten und Wettbewerbsfähigkeit und die damit verbundene Notwendigkeit der gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit auf internationaler und europäischer Ebene, um gemeinsame Lösungen zu finden. Der aktuell herrschende Anpassungsbedarf verlange langfristige Lösungen. Botschafter Hans-Dieter Lucas betonte in seiner Begrüßungsrede: „Um den Energiewandel zu vereinfachen, brauchen wir sicherlich eine europaweite Industriepolitik, die von den Staaten und der EU, aber auch von Banken und anderen privaten Geldgebern unterstützt wird. Kein Land in Europa wird diese Herausforderungen im Alleingang lösen können.“
Anschließend debattierten Sabine Thillaye, Abgeordnete der französischen Nationalversammlung, Stefanie Alexander von RWE Renewables, Philipp Schlüter von TRIMET Aluminium, Nicolas de Warren vom UNIDEN sowie Dr. Bernd Wenzel vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in den energieintensiven Industrien (KEI) auf dem Podium die Frage, ob die hohen Energiekosten ein Beschleuniger der Dekarbonisierung seien. Während der Diskussion wurde vor allem der akute Bedarf nach schnellen und unkomplizierten Lösungen sowie Planbarkeit für die energieintensive Industrie hervorgehoben. Nur so könne laut Bernd Wenzel verhindert werden, dass es zu einer Delokalisierung von Unternehmen komme. Stefanie Alexander machte darauf aufmerksam, dass die Energieversorger aktuell ähnlichen Schwierigkeiten begegnen, wie die Unternehmen: Lieferkettenengpässe, komplizierte Genehmigungsverfahren und teils unklare Rahmenbedingungen. Dabei könne der Ausbau der erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag sowohl zur Abmilderung der aktuellen Energiekrise als auch zur Dekarbonisierung leisten. Nicolas de Warren und Philipp Schlüter waren sich einig, dass man in Deutschland und Frankreich zwar unterschiedliche Strategien beim Energiemix verfolge, eine deutsch-französische Initiative für langfristige Energieabnahmeverträge und wettbewerbsfähige Energiepreise für die Industrie aber hochwillkommen sei. Sabine Thillaye hob hervor, dass die Abwanderung von Industrien natürlich unmittelbare Folgen für die Beschäftigung in den einzelnen Kommunen habe. Auch sie betonte, dass es deutsch-französische Lösungen für die vielen verschiedenen Herausforderungen brauche.
Partner:
Grußworte
S. E. Hans-Dieter Lucas
Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich
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Sven Rösner
Geschäftsführer
Deutsch-französisches Büro für die Energiewende (DFBEW)
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Zwischen Klima-
und Wirtschaftskrise – welche Perspektiven für die Industrie in Deutschland und Frankreich?
Keynote:
Stefan Moser
Referatsleiter Gebäude und Produkte, Generaldirektion Energie
Europäische Kommission
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Podiumsdiskussion: Hohe Energiekosten – Beschleuniger der Dekarbonisierung der Industrie in Deutschland und Frankreich?
- Nicolas de Warren, Präsident, UNIDEN
- Philipp Schlüter, Vorstandsvorsitzender, Trimet Aluminium SE
- Sabine Thillaye, Abgeordnete, Französische Nationalversammlung
- Dr. Bernd Wenzel, Leiter, Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI)
- Stefanie Alexander, Head of Regulatory Affairs Europe & APAC, RWE Renewables
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