Konferenz zur Agri-Photovoltaik in Deutschland und Frankreich
Solarenergie
Paris

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Am 19. November 2025 veranstaltet das Deutsch-französische Büro für die Energiewende (DFBEW) in Paris eine Konferenz zum Thema:
Agri-Photovoltaik in Deutschland und Frankreich:
Regulatorische und ökonomische Entwicklungen
Deutschland und Frankreich haben sich mit 215 GW bis 2030 bzw. 36-44 GW bis 2030 ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Solarenergie gesetzt. Während die Gesamtfläche von landwirtschaftlich genutzten Böden, 52 % in Frankreich (INSEE) und 50,4 % in Deutschland (UBA), rückläufig ist, bleibt die Verfügbarkeit von Flächen ein limitierender Faktor und führt zu Nutzungskonflikten. Da Agri-PV auf die gleichzeitige Nutzung von Land für Energieerzeugung und Landwirtschaft als Hauptaktivität abzielt, wird es als vielversprechende Lösung zur Steigerung der Effizienz der Landnutzung und zur Schaffung von Synergien angesehen.
Die Grundlagen für den Rechtsrahmen wurden 2021 in Deutschland und 2023 in Frankreich gelegt. Dabei wurden die Kriterien definiert, die Photovoltaikanlagen erfüllen müssen, um als Agri-PV-Anlagen eingestuft zu werden. In den neusten Durchführungsbestimmungen wurden diese Kriterien präzisiert. Dies zielen unter anderem darauf ab, sicherzustellen, dass die PV-Anlage einen Mehrwert für den landwirtschaftlichen Betrieb erbringt, den Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion begrenzt oder die Aufrechterhaltung eines mindestens gleichwertigen Einkommens für den Landwirt gewährleistet. Außerdem definieren die Durchführungsbestimmungen den Abdeckungsgrad und die Flächeninanspruchnahme der Anlage auf landwirtschaftlichen Böden.
Obwohl die Volumina im Vergleich zur installierten Gesamtkapazität insbesondere in Deutschland noch relativ gering ist, ist das geschätzte Potenzial dieser Lösung beträchtlich und würde es ermöglichen, den Bedarf für den Einsatz von Freiflächenphotovoltaik mit weniger als 1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche zu decken (Senat, Dena). Allerdings sind die Gestehungskosten der Agri-PV immer noch teurer als die der konventionellen Freiflächen-Photovoltaik und zudem variabler. Dieser Kostenunterschied ist in erster Linie auf die höheren Investitionskosten in die Strukturen, die Modultype, die Vorbereitung des Geländes und den Bau zurückzuführen, während die Betriebskosten etwas niedriger sind. Die größere Variabilität der Gestehungskosten ist durch die Vielfalt der technischen Lösungen zu erklären, die angewendet werden können (unter anderem Schattenspender, aufgeständerte Strukturen, dynamische Strukturen mit Tracker, auf Hallen oder Gewächshäusern), kombiniert mit der landwirtschaftlichen Anbauart. Im Jahr 2020 lagen die Gestehungskosten für eine Agri-PV Anlage mit offenem System und einer lichten Höhe von 2,1 Metern bei 7,5 ct/kWh und damit um 2,1 ct/kWh höher als bei einem konventionellen System (Fraunhofer ISE, 2020). Seitdem hat sich die Branche strukturiert und wie bei der konventionellen Photovoltaik, wenn auch in geringerem Maße, sind die Gestehungskosten gesunken (5-12 ct/kWh) (Fraunhofer ISE, 2024).
Diese Kostenschätzungen sind in den Geschäftsmodellen hingegen nur ein Teil der Formel, neben den Einnahmen und Ausgaben im Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen Betrieb, bei dem der Landwirt eine zentrale Rolle spielt. Die Konfigurationen eines dreigliedrigen Geschäftsmodells sind komplex und befinden sich noch im Prozess der Standardisierung, insbesondere im Hinblick auf die Vermarktung des Stroms oder die Wertaufteilung mit dem Landwirt.
Im Rahmen des deutsch-französischen Austauschs werden folgende Fragen behandelt:
- Welche Kriterien müssen für eine Agri-PV Anlage erfüllt werden und wie sehen ihre Genehmigungsverfahren aus? Was haben die letzten regulatorischen Neuerungen gebracht?
- Welche Gestehungskosten sind in Abhängigkeit von der Kultur und der Art der Agri-PV Anlage zu erwarten? Wie haben sich die Kosten entwickelt und was ist in den nächsten Jahren zu erwarten?
- Welche Geschäftsmodelle sind in Frankreich und Deutschland vorherrschend? Welche Vorteile und Einnahmen bieten sie den jeweiligen Parteien?
Die Veranstaltung richtet sich an alle Akteure des Energiesektors in Deutschland und Frankreich. Sie wird simultan auf Deutsch und Französisch übersetzt.
Teilnahmegebühr:
Die Teilnahme an der Konferenz ist für Mitglieder des DFBEW, Behörden- und Pressevertreter (bei Vorlage eines Presseausweises) kostenlos. Für Nichtmitglieder beträgt die Teilnahmegebühr 550 € pro Person (zzgl. MwSt.). Um zu überprüfen, ob Ihre Organisation Mitglied beim DFBEW ist, können Sie auf unserer Mitgliederliste nachlesen.
Französisches Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und industrielle und digitale Souveränität
(Ministère de l’Économie, des Finances et de la Souveraineté industrielle et numérique, MEFSIN)
Tour Sequoia
1 place Carpeaux
92055 Paris – La Défense Cedex