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Versorgungssicherheit in Frankreich: Angespannte Situation im Winter

Laut eines Berichts (auf Französisch) des Übertragungsnetzbetreibers RTE vom 30. Dezember könne aufgrund der Corona-Pandemie der Zeitplan zur Instandhaltung des bestehenden französischen AKW-Parks nicht eingehalten werden. Zudem seien an einigen Reaktoren unerwartete technische Probleme aufgetreten. Einer Pressemitteilung vom 13. Januar (auf Französisch) zufolge geht EDF davon aus, dass die Produktion von Strom aus Kernkraft in 2022 niedriger als im Jahr 2020 (dem niedrigsten Wert seit 1992) ausfallen wird. Unter den betroffenen Anlagen befinden sich mit den AKW Chooz (Ardennen) und Civaux (Nouvelle Aquitanie) einige der leistungsstärksten in Frankreich. Insgesamt machen die sich aktuell nicht im Betrieb befindlichen Reaktoren 20 % der französischen Kernkraftkapazität aus. RTE schätzt die verfügbare Kernkraftkapazität im Januar zwischen 43 und 51 GW – ein historisch niedriger Wert in dieser Jahreszeit. Für den Fall einer Kältewelle bereite man sich auf den Rückgriff auf vertraglich gesicherte abschaltbare Lasten (siehe unten), eine Senkung der Spannung im Übertragungsnetz sowie, im schlimmsten Fall, auf gezielte Lastabwürfe vor. Die französische Regierung erwägt nun, Kohlekraftwerke, deren Laufzeit ab 2022 gesetzlich auf maximal 700 Stunden pro Jahr begrenzt ist, für die ersten beiden Monate des Jahres von dieser Limitierung zu befreien. Ein entsprechendes Dekret soll zeitnah verabschiedet werden (Dekretsentwurf, auf Französisch).

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