Gutachten zur Modernisierung der Verteilnetze
Eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Auftrag gegebene Studie, die sich mit dem Um- und Ausbaubedarf in den Verteilnetzen in Deutschland vor dem Hintergrund des steten Ausbaus der erneuerbaren Energien beschäftigt, wurde Mitte September anlässlich einer Sitzung der Plattform Energienetze vorgestellt (Kurzpräsentation). Die Studie hat im Einzelnen den Um- und Ausbaubedarf untersucht, die Kosten hierfür beziffert und die Einsparpotenziale durch die Nutzung intelligenter Netztechnologien sowie die Anwendung innovativer Planungs- und Betriebsstrategien untersucht und bewertet.
Vor dem Hintergrund, dass bereits heute eine Wind- und Photovoltaik-Leistung von rund 55 GW, und damit rund 90 % der installierten Leistung aller Anlagen, an das Verteilnetz angeschlossen ist, spielen die Modernisierung und der weitere Ausbau für die Energiewende eine entscheidende Rolle. Je nach Ausbauszenario der Photovoltaik- und Windenergieleistung bis 2032 mit einer Verdoppelung bzw. einer Verdreifachung der heute installierten Leistung beziffern die Autoren der Studie die zur Integration der Erneuerbaren erforderlichen Investitionen in die Verteilnetze auf 23 bis 49 Mrd. €.
Dabei müssten bis zu 70 % der identifizierten Netzausbaumaßnahmen bereits bis 2022 erfolgen. Die Analyse, die mit dem Erzeugungs-, Blindleistungs- und Lastmanagement in der Netzplanung sowie intelligenten Netztechnologien verschiedene Lösungsansätze zur Senkung des Ausbaubedarfs untersucht und in verschiedenen Szenarien durchgespielt hat, kommt beispielsweise zu dem Schluss, dass die Abregelung der jährlichen Einspeisung von PV- und Windenergieanlagen von 1 % bereits ausreichen würde, um den Netzausbaubedarf um ca. 30 % zu senken bzw. dass unter Berücksichtigung des Erzeugungsmanagements in der Netzplanung die Gesamtkosten um mindestens 15 % gesenkt werden könnten).
