
ENTSO-E: Bericht über Bidding Zone Review
Am 28. April hat der Verband europäischer Übertragungsnetzbetreiber (European Network of Transmission System Operators of Electricity, ENTSO-E) seinen Bericht (auf Englisch) über eine Gebotszonenüberprüfung, meist Bidding Zone Review (BZR) genannt, veröffentlicht. Die Analysen liefen bereits seit dem 8. August 2022. Sie wurden basierend auf einer Entscheidung der europäischen Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Agency for the Cooperation of Energy Regulators, ACER) zu alternativen Gebotszonenkonfigurationen aufgenommen. In diesem Rahmen wurden 14 mögliche Neukonfigurationen anhand von 22 Kriterien bewertet, die in vier Kategorien zusammengefasst sind: Netzsicherheit, Markteffizienz, Stabilität und Robustheit der Gebotszonen sowie Energiewende. ENTSO-E stellt fest, dass eine Aufteilung der Stromgebotszonen für Frankreich relativ gesehen negative Auswirkungen auf die Wohlfahrt hätte. Die Aufteilung der derzeitigen Gebotszone Deutschland-Luxemburg in fünf verschiedene Zonen würde laut ENTSO-E hingegen die besten Ergebnisse in Bezug auf die wirtschaftliche Effizienz erzielen. Für das Jahr 2025 würden sich die Wohlfahrtsgewinne durch diese Option auf 339 Mio. € belaufen. Das Thema ist in Deutschland aufgrund des Nord-Süd-Gefälles bei den Erzeugungs- und Verbrauchszentren besonders wichtig. Auch die Kosten für das Redispatching sowie der Anstieg der negativen Strompreise sind in Deutschland eine Herausforderung. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) veröffentlichten eine Pressemitteilung (auf Deutsch) in Reaktion auf die BZR. Das Ergebnis der Überprüfung sei aus verschiedenen Gründen nicht geeignet, um die Aufteilung der bestehenden Gebotszone Deutschland-Luxemburg zu rechtfertigen.