Beschleunigung des Ausbaus und Unterstützung der PV-Industrie
Am 5. April kündigte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire acht Maßnahmen zur Beschleunigung des PV-Ausbaus sowie zur Unterstützung der französischen PV-Industrie (Pressemitteilung, auf Französisch) an. Eine dieser Ankündigungen betrifft die Einführung eines Solarpakts (auf Französisch) durch Roland Lescure, Staatsminister für Industrie und Energie. Dieser Pakt vereint 29 Unterzeichner aus der Branche und der Regierung (siehe DFBEW-Espresso zum Solarpakts). Der Pakt enthält gegenseitige Verpflichtungen, um die Produktion und Installation französischer und europäischer Solartechnologien zu stärken.
In Bezug auf die Unterstützungsmaßnahmen erinnerte Le Maire in seiner Rede (auf Französisch) an die Absicht von Präsident Emmanuel Macron, bis 2050 in Frankreich mehr als 100 GW an installierter Solarkapazität zu erreichen (Rede von Belfort, auf Französisch), und betonte, dass die PV-Technologie ein Schlüssel zur Erreichung der für die französische Reindustrialisierungsstrategie notwendigen Energiesouveränität sei. Den Ministern zufolge solle ein Ausbau von 6 GW pro Jahr erreicht werden, was einer Verdoppelung des derzeitigen Tempos entspricht. Diese Beschleunigung müsse durch die Bereitstellung von Flächen erreicht werden. Zu diesem Zweck wurden insbesondere die Veröffentlichung des neuen Dekrets für Agri-PV (auf Französisch; siehe DFBEW-Artikel von Mai 2024) sowie die Erhöhung der Ausbauziele für die Nutzung von Flächen auf Parkplätzen und Dächern genannt.
Der von Roland Lescure vorgestellte Solarpakt hat das Ziel, die Produktion von Solarmodulen in Frankreich bis 2030 auf 10 bis 15 GW pro Jahr zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichtet sich der Staat, die Ausschreibungsvolumina zu erhöhen, die Ausschreibungskriterien anzupassen und bis zu 200 Mio. € für die Investitionsfinanzierung der beiden Gigafactory-Projekte Carbon und Holosolis zur Verfügung zu stellen. Außerdem wird der „InduScore”, eine Zertifizierung von Modulen, abhängig davon, wie viele Herstellungsschritte in Europa stattfinden, eingeführt. Wenn vier dieser Herstellungsschritte in Europa durchgeführt werden, erhält das Solarmodul die Note A. In absteigender Reihenfolge gibt es eine Vergabe bis Note E, wenn kein einziger Herstellungsschritt in Europa erfolgt. Die Akteure der Branche verpflichten sich, bis 2027 ein indikatives Mindestziel von 60.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen in Frankreich anzustreben, einen Industrieverband zu gründen und ab 2025 mindestens 30 % der Module mit dem InduScore-Zertifikat A bis D zu verwenden.