
Berichte zu Klimaemissionen und erneuerbaren Energien
Laut einem Bericht des Umweltbundesamts (UBA) vom 15. März sanken die deutschen Treibhausgasemissionen im Jahr 2023 um 10,1 % im Vergleich zum Vorjahr (Pressemitteilung). Es sei der stärkste Rückgang seit 1990. Gründe dafür seien einerseits der erfolgreiche Ausbau der erneuerbaren Energien und der verringerte Einsatz fossiler Brennstoffe. Andererseits hätten zu der Minderung auch die negative konjunkturelle Entwicklungen und gestiegene Herstellungskosten beigetragen, die in einem Rückgang der Industrieproduktion resultierten. Hinzugekommen seien gestiegene Verbraucherpreise, die, neben der milden Witterung, zu Energieeinsparungen vonseiten der Verbraucher geführt hätten. Bei der Reduzierung der Emissionen nachsteuern muss laut UBA vor allem der Verkehrssektor, der seine erlaubte Jahresemissionsmenge um 13 Mio. t CO2-Äquivalente überschritt. Auch der Gebäudesektor habe 1,2 Mio. t mehr emittiert als erlaubt. Laut Projektionen des UBA sei das nationale Klimaziel mit einem ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 sektorübergreifend erreichbar.
Bereits eine Woche zuvor hatte das UBA berichtet, dass die erneuerbaren Energien 2023 weiter Fahrt aufgenommen haben (Pressemitteilung). Ihr Gesamtanteil am Energieverbrauch (Strom, Wärme und Verkehr) sei von 20,8 % in 2022 auf 22 % gestiegen. 2023 sei mit 272,4 TWh 7 % mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt worden als im Vorjahr und damit mehr als je zuvor. Die Stromproduktion aus Windenergie habe sich aufgrund einer Kombination aus Zubau und guten Witterungsverhältnissen um 14 % auf 142,1 TWh erhöht. Auch die Erzeugung aus Photovoltaik habe sich aufgrund ihres starken Zubaus (installierte Leistung +22 %) und trotz durchschnittlicher Witterung leicht von 60,3 TWh auf 61,2 TWh gesteigert. Biomasse mache mit 83 % den mit Abstand größten Anteil der erneuerbaren Wärmequellen aus. Im Verkehrssektor steige der Anteil der erneuerbaren Energien durch die zunehmende Elektrifizierung. Die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien seien von 22,3 Mrd. € in 2022 auf 36,6 Mrd. € in 2023 gestiegen.
Weitere Daten zur Stromerzeugung 2023 lieferte am 7. März auch das Statistische Bundesamt. Demzufolge wurde 2023 11,8 % weniger Strom in das Netz eingespeist als 2022. Grund hierfür seien vor allem der geringere Strombedarf der energieintensiven Industrie aufgrund des konjunkturellen Abschwungs und gestiegene Stromimporte aus dem Ausland. Die Erzeugung von Strom aus Kohlekraftwerken sei um 30,8 % deutlich zurückgegangen.