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Die Zukunft der Industrie zwischen Energiekrise und Dekarbonisierung: politischer Abend in der deutschen Botschaft Paris

Paris, 9. Dezember 2022. In der deutschen Botschaft in Frankreich fand am Mittwoch ein politischer Abend des Deutsch-französischen Büros für die Energiewende (DFBEW) statt. Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie diskutierten zu dem Thema: „Zwischen Energiekrise und Dekarbonisierung – welche Zukunft für die Industrie in Deutschland und Frankreich?“. Über 100 Gäste, viele aus Deutschland angereist, besuchten die Veranstaltung.

Stefan Moser von der Europäischen Kommission hielt die Keynote. Dabei sprach er über Klimaschutz, Energiesicherheit, Energiekosten und Wettbewerbsfähigkeit und die damit verbundene Notwendigkeit der gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit auf internationaler und europäischer Ebene, um gemeinsame Lösungen zu finden. Der aktuell herrschende Anpassungsbedarf verlange langfristige Lösungen. Sabine Thillaye, Abgeordnete der französischen Nationalversammlung, Stefanie Alexander von RWE Renewables, Philipp Schlüter von TRIMET Aluminium, Nicolas de Warren vom UNIDEN sowie Dr. Bernd Wenzel vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in den energieintensiven Industrien (KEI) debattierten auf dem Podium die Frage, ob die hohen Energiekosten ein Beschleuniger der Dekarbonisierung seien.

Treibhausgasneutralität vs. Sicherung der Industriestandorte

Botschafter Hans-Dieter Lucas betonte in seiner Begrüßungsrede: „Um den Energiewandel zu vereinfachen, brauchen wir sicherlich eine europaweite Industriepolitik, die von den Staaten und der EU, aber auch von Banken und anderen privaten Geldgebern unterstützt wird. Kein Land in Europa wird diese Herausforderungen im Alleingang lösen können.“

Während der Diskussion wurde vor allem der akute Bedarf nach schnellen und unkomplizierten Lösungen sowie Planbarkeit für die energieintensive Industrie hervorgehoben. Nur so könne laut Bernd Wenzel verhindert werden, dass es zu einer Delokalisierung von Unternehmen komme. Stefanie Alexander machte darauf aufmerksam, dass die Energieversorger aktuell ähnlichen Schwierigkeiten begegnen, wie die Unternehmen: Lieferkettenengpässe, komplizierte Genehmigungsverfahren und teils unklare Rahmenbedingungen. Dabei könne der Ausbau der erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag sowohl zur Abmilderung der aktuellen Energiekrise als auch zur Dekarbonisierung leisten. Nicolas de Warren und Philipp Schlüter waren sich einig, dass man in Deutschland und Frankreich zwar unterschiedliche Strategien beim Energiemix verfolge, eine deutsch-französische Initiative für langfristige Energieabnahmeverträge und wettbewerbsfähige Energiepreise für die Industrie aber hochwillkommen sei. Sabine Thillaye hob hervor, dass die Abwanderung von Industrien natürlich unmittelbare Folgen für die Beschäftigung in den einzelnen Kommunen habe. Auch sie betonte, dass es deutsch-französische Lösungen für die vielen verschiedenen Herausforderungen brauche.

Weitere Veranstaltung in 2023

Zwei politische Veranstaltungen organisiert das DFBEW im Jahr, auf denen gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Entwicklungen der Energiewende im Vordergrund stehen. Zu diesen Themen schreibt das Büro auch frei zugängliche Veröffentlichungen, individuelle Anfragen können über das Kontaktformular gestellt werden. Das Thema „Industrie“ ist seit Herbst fester Bestandteil des Arbeitsbereichs des DFBEW, im April 2023 ist eine weitere Veranstaltung zur Dekarbonisierung der Industrie geplant (weitere Infos folgen auf der DFBEW-Webseite).

 

   

Fragen zum politischen Abend:

Frederike Rübsam
frederike.ruebsam.extern@bmwk.bund.de

 

   

Ansprechpartnerin Thematik Industrie:

Audrey Lefebvre
audrey.lefebvre.extern@bmwk.bund.de

 

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